Der Begriff des Rhizoms kommt ursprünglich aus der Botanik und bedeutet dort ‘Spross, der unter der Erde liegt’. Der Ursprung des Wortes leitet sich vom griechischen Wort rhizoma ab und bedeutet Eingewurzeltes.
Pflanzen wie Unkraut besitzen Rhizome; diese Wurzeln vermehren sich leicht und sind schwer einzudämmen. Egal, an welcher Stelle man sie abschneidet, sie kommen an anderer Stelle wieder zum Vorschein. Jeder Aspekt dieses Rhizom-Netzwerkes ist für sich lebensfähig und kann eine neue Pflanze über der Erde ausbilden. Unterirdisch kann das Geflecht sich unsichtbar viel weiter erstrecken, als sich im ersten Moment erahnen lässt.
Das Rhizom ist ein Netzwerk ohne Zentrum, in dem jeder Punkt gleichberechtigt ist. Das beinhaltet unser Verständnis von einem horizontalen Solidaritätsgedanken.
Wenn das Rhizom durchschnitten wird, ist es weiter lebensfähig. Die Metapher des Rhizoms symbolisiert die eigene Lebensfähigkeit jedes Kampfes in den unterschiedlichen Ländern. Selbst wenn Kämpfe voneinander unabhängig stattfinden, sind wir miteinander verbunden.
Die nicht sichtbare Vernetzung von Kämpfen durch gemeinsame Bezugspunkte, gemeinsame Utopien und Wertvorstellungen stellt das Rhizom-Netzwerk in unseren Augen sehr gut dar. Die Verbindung zwischen unseren Kämpfen kann auf den ersten Blick nicht sichtbar sein, bei genauerer Betrachtung berühren die Themen Patriarchat, Kapitalismus und Nationalstaat uns jedoch alle in unterschiedlichem Maß.
Wie ein Rhizom wollen wir ein Netzwerk zwischen verschiedenen Kämpfen aufbauen, vor allem mit dem Fokus auf den Südkaukasus: Georgien, Azerbaijan und Armenien.
Wie ein Rhizom wollen wir dazu beitragen, dass jede Stelle unserer Kämpfe miteinander verbunden wird.