Nieder mit dem Krieg! Tod dem Nationalismus und dem Krieg, nicht den Menschen!

Der bewaffnete Konflikt zwischen Aserbaidschan und Armenien ist wieder aufgeflammt. Seit Tagen sind Dutzende Menschen auf beiden Seiten Opfer eines sinnlosen Kampfes geworden. Wir bedauern zutiefst, dass unschuldige Menschen auf beiden Seiten in einem sinnlosen Krieg ihr Leben verloren haben. Wir, als antiautoritäre Feminist*innen lehnen den auf der nationalistischen Ideologie basierenden Krieg auf beiden Seiten ab!

Dem Militarismus ist es inhärent, dem Begriff des freien Menschen zu widersprechen. Der Militarismus muss Sklaven – maschinenhafte, gehorsame und disziplinierte Wesen besitzen, damit sie den Befehlen ihrer Anführer*innen gehorchen, erschießen und töten können. Was tun die Menschen als Ergebnis dieser Gehirnwäsche, die seit Jahrzehnten in der Idee des Militarismus verwurzelt ist?! Nach den Schießereien gerieten die Nationalist*innen auf beiden Seiten in die Euphorie des Krieges, die über die Nachrichten freuten, dass auf der anderen Seite mehr Menschen getötet und zerstört worden waren. Dieselbe Menschen versammeln sich vor Botschaften im Ausland, schwenken Flaggen und beschimpfen sich gegenseitig. Nun, ihr habt eure vorgegebenen Rollen sehr gut gespielt, ab zerstreuen!

Euch wird ein Lebenskonzept, ein Wertesystem, ein Lebensstil, eine Denkform, ein Wahrheitsregime beigebracht, die ohne Filter von oben direkt in euer Gehirn injiziert werden. Ihr folgt diesem stinkenden Wertesystem wie Roboter. Ihr denkt so, wie der Staat es will, ihr fühlt so, wie er es von ihr erwartet, ihr lebt so, wie er es euch befiehlt. Ihr stirbt, wenn der Staat es will, du lebst, wenn er es will. Euer Leben ist direkt vom Staat erobert, besetzt und kontrolliert.

Der Krieg sichert die Existenz einer Handvoll von Herrscher*innen und ihr Überleben wird durch den Tod von Menschen gewährleistet. Vor wenigen Tagen ist in diesem Krieg u.a. ein 2002 geborener Mensch gestorben. Menschen drücken ihre Trauer aus, indem sie sagen: “Soldaten sind tot, was können wir bloß tun, lang lebe das Vaterland” Was für ein absurder Satz! Wer stirbt für das “Vaterland”? Die Menschen, die 2002 geborenen sind und beginnen gerade erst, sich selbst zu verstehen. Könnt ihr das vorstellen?! Wegen des Landes?! Es lebe das Vaterland?!

Wir müssen uns jetzt auf den Klassenkampf und den Kampf gegen hierarchische Werte, autoritäre Institutionen und alle sozialpatriarchalen Gräueltaten in Ländern wie Aserbaidschan und Armenien fokussieren, in denen patriarchalische Werte vorherrschen, in denen eine soziale Klassenlücke besteht und in denen der Wohlstand in wenigen Händen einer sehr kleinen Gruppe von Menschen konzentriert ist.

Im Gegensatz zum liberalen Pazifismus wird unser Kampf niemals auf der Seite der militaristischen Politik stehen, auf der das Konzept des Staates basiert. Wir sind sicher, dass es auf beiden Seiten Menschen gibt, die die militaristische Politik Armeniens und Aserbaidschans nicht unterstützen und ablehnen, und wir stehen diesen Menschen bei und unterstützen ihren Kampf. Wir stellen uns den bestehenden Kriegsanstrengungen mit unserer Solidarität entgegen!

Nationalist*innen, wollt ihr Boden? Vielleicht Blut? Hier, sie sind in unseren Händen. Nehmt, vielleicht erstickt ihr drin.

Gegen Nationalismus, Militarismus und Krieg!

Antimilitarist Feminist Kollektiv Rhizom Schwarzer Bete (RSB)

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